Irische Ruheinseln

Abseits des Festlands laden Irlands Inseln dazu ein, im Rhythmus der Natur zu reisen. Hier steht das bewusste Erleben im Mittelpunkt.

Tourismus
07.07.2025 | Tourism Ireland

Irische Ruheinseln

Abseits des Festlands laden Irlands Inseln dazu ein, im Rhythmus der Natur zu reisen. Statt Sightseeing im Schnelldurchlauf steht hier das bewusste Erleben im Mittelpunkt. Hier bestimmen Gezeiten, Wetter und das Leben der Inselbewohner das Tempo. Ob beim Wandern entlang zerklüfteter Küsten, beim Lauschen der Stille oder beim Genießen regionaler Köstlichkeiten, jede Insel erzählt ihre eigene Geschichte von Entschleunigung und Achtsamkeit.


Um die Inseln Irlands abseits der bekannten Pfade zu erleben, lohnt sich der Blick auf fünf weniger bekannte irische Eilande – jede mit einem ganz eigenen Charakter und Fokus. Hier kommen Reisende zur Ruhe, finden Inspiration und entdecken fast vergessene Lebenswelten.

Oileán Ruaidh (County Donegal) – Für Abenteurer und Entdecker

So abgeschieden, dass sie auf manchen Karten fehlt: Oileán Ruaidh („Red Island“) ist eine winzige Gezeiteninsel im Nordwesten Irlands – nur bei Ebbe erreichbar und völlig unberührt vom Tourismus. Wer sich nach Wildheit, Weite und Einsamkeit sehnt, findet hier das Gefühl, am Rand der Welt zu stehen. Im Winter leuchtet die Vegetation in rostigen Rottönen, und die Erzählungen über die wenigen ehemaligen Bewohner – etwa über Kinder, die früher auf Stelzen zur Schule gingen – verleihen der Insel einen ganz eigenen Zauber.

Anreise: Die Insel ist bei Ebbe über einen Gezeitendamm zugänglich. Vom Glenveagh-Nationalpark aus erreichen Urlauber sie in rund 30 Minuten – ideal, um sich entspannt auf die Abgeschiedenheit einzustellen.

Oileán Ruaidh steht für Entspannung und unberührte Natur. © Gareth Wray Photography

Long Island (County Cork) – Für Individualisten und Minimalisten

Nur zehn Bootsminuten vom Festland entfernt, aber gefühlt Lichtjahre vom Alltag: Long Island ist ein Refugium für alle, die Einfachheit suchen. Wenige Häuser, stille Buchten, ein markanter Leuchtturm und naturbelassene Wege prägen das Bild. Die Insel eignet sich ideal für lange Spaziergänge, Tage ohne Termine und Abende mit Blick auf den Sonnenuntergang. Dort reduziert sich das Leben aufs Wesentliche – ganz im Sinne von Slow Travel.

Anreise: Die Insel ist ganzjährig per Fähre vom Colla Pier in West Cork erreichbar. Wer sich vorher mit Proviant eindecken möchte, findet im nahegelegenen Schull kleine Läden und Cafés.

Das kleine Dorf Schull wird von weniger als 1000 Menschen bewohnt. © Tourism Ireland/Joshua Hannah

Inis Meáin (Aran Islands, County Galway) – Für Puristen und Sprachinteressierte

Wer echtes Irland erleben will, ist auf Inis Meáin richtig. Die mittlere der drei Aran Islands bewahrt ihre gälische Identität konsequent: Fast ausschließlich Irisch wird hier gesprochen, Tourismus ist Nebensache, der Rhythmus des Lebens spürbar langsam. Besucher können auf Steinpfaden wandern, im einstigen Wohnhaus des Dramatikers John Millington Synge dessen kulturelles Erbe entdecken oder den einzigen Pub der Insel besuchen – ein authentisches Erlebnis fernab jeder Kulisse.

Anreise: Von Rossaveel gibt es mehrmals täglich Fährverbindungen nach Inis Meáin, Die Überfahrt dauert etwa 50 Minuten.

Inis Meáin ist überzogen mit kreuz und quer verlaufenden Steinmauern. © Failte Ireland

Gabhla (Gola Island, County Donegal) – Für Kreative und Künstlerseelen

Seit den 1960er-Jahren offiziell unbewohnt, zieht Gabhla heute vor allem Künstlerinnen, Fotografen und Kreative an. Die raue Atlantikküste, das Spiel von Licht und Wetter, die verlassenen Häuser und die ursprüngliche Natur bieten ideale Bedingungen für kreative Auszeiten. Wer möchte, kann wandern, klettern oder Vögel beobachten – aber vor allem darf man hier einfach sein, mit Blick aufs Meer und Kopf voller Ideen.

Anreise: Wer nach Gabhla möchte, bucht die Fähre von Sabba Curran – oder mietet sich ein Kayak.

Ghabla ist nur etwa 2,5 Quadratkilometer groß. © Failte Ireland

Valentia Island (County Kerry) – Für Geschichts- und Wissenschaftsfans

Valentia Island (County Kerry) – Für Geschichts- und Wissenschaftsfans
Per Brücke mit dem Festland verbunden und doch ein Geheimtipp: Valentia Island ist ein Ort für Neugierige. Hier kann man auf 350 Millionen Jahre alten Tetrapoden-Fußspuren wandeln, im Skellig Experience Centre mehr über Irlands UNESCO-Welterbe erfahren oder in die Geschichte des ersten transatlantischen Telegrafenkabels eintauchen. Die Mischung aus spektakulären Ausblicken, geologischen Besonderheiten und wissenschaftlichem Erbe macht Valentia einzigartig – und ideal für entschleunigtes Reisen mit Tiefgang.

Anreise: Valentia Island ist per Brücke ab Portmagee oder mit der Fähre ab Reenard Point zu erreichen. Die Brücke ist das ganze Jahr über geöffnet, die Fähre verkehrt saisonal.

 Malerischer Ausblick vom Bray Head auf die Skellig Inseln. © Tourism Ireland

Über Tourism Ireland

Felsige Steilklippen, kilometerlange Steinmäuerchen, unzählige Schafe und immergrüne Wiesen: Die Insel Irland wie sie im Buche steht. In den 32 Grafschaften der irischen Insel – sechs davon in Nordirland, die restlichen 26 in der Republik – finden Besucher neben zahlreichen Wander- und Radwegen, Surf- und Tauchspots auch außergewöhnliche (Musik-)Festivals und Museen, historische Kulturstätten, Drehorte weltbekannter Filme und Serien – und vor allem die unverwechselbare Gastfreundschaft der Iren selbst.

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