Tourismus
23.05.2023 | Region Innsbruck

Sicher unterwegs: Tipps für eine gelungene Bergtour in der Region Innsbruck

Von der beeindruckenden Nordkette bis zu den mächtigen Kalkkögeln: In der alpin-urbanen Region Innsbruck warten traumhafte Bergwelten darauf, ausgiebig erkundet zu werden – unter anderem im Rahmen des Sommeraktivprogramms, das geführte Touren für jeden Geschmack bereithält. Unabhängig davon, ob man sich allein oder in professioneller Begleitung auf den Weg macht, sollte man sich entsprechend vorbereiten. Kaum jemand weiß das besser als Walter Zörer, Präsident des Verbandes der österreichischen Berg- und Skiführer, Mitgründer des Vereins für Erlebnis und Sicherheit mc2alpin und seit mehr als 30 Jahren Bergführer. Er gibt fünf Tipps, wie eine Bergtour gelingt, und erzählt, was es dabei zu beachten gibt.

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In der alpin-urbanen Region Innsbruck warten traumhafte Bergwelten darauf, ausgiebig erkundet zu werden. © Innsbruck Tourismus, Markus Mair

1. Planung ist (fast) alles

Wie so oft gilt auch bei einer Bergtour: Eine gute Vorbereitung ist die halbe Miete. „Viele schwierige Situationen im Gebirge lassen sich mit gewissenhafter Planung schon von Vornherein vermeiden“, sagt Walter Zörer, staatlich geprüfter Bergführer und Präsident des Verbandes der österreichischen Berg- und Skiführer. Dazu gehört, sich entsprechend über Wanderwege, Witterungsverhältnisse und alles, was die jeweilige Tour betrifft, zu informieren und sich über die passende Ausrüstung für sein Vorhaben Gedanken zu machen. Außerdem solle man Zörer zufolge möglichst realistisch planen, das heißt, etwaige Wetterumschwünge ebenso berücksichtigen wie Erfahrung und Fähigkeiten der Teilnehmer: „Es empfiehlt sich immer, etwas zeitlichen Puffer einzurechnen, sollten beispielsweise plötzlich Quellwolken auftauchen. Und man sollte eine Tour stets an das schwächste Glied angleichen, ob man das nun selbst ist, ein Kind oder ein Freund, der das erste Mal mitgeht.“ Kernfrage ist dabei: Was kann ich mir (und anderen) unter diesen speziellen Bedingungen auf dieser Tour wirklich zutrauen?

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Walter Zörer: Bei einer Bergtour ist Vorbereitung die halbe Miete. © Innsbruck Tourismus, Walter Zörer

2. Infos aus erster Hand

Um seinen Ausflug in die Berge möglichst gut vorzubereiten, braucht es vor allem eines: verlässliche Auskünfte und Details zu einer Tour, darunter Kilometer, Höhenmeter und Wegzeiten. „Heutzutage informieren sich die meisten Menschen ja auf gängigen Portalen im Internet, und das ist grundsätzlich auch in Ordnung“, erläutert Zörer. Allerdings solle man die Angaben, die man dort findet, stets hinterfragen, denn viele dieser Portale würden mit Infos von Nutzern bespielt, die nicht mehr von unabhängigen Stellen überprüft würden. „Daher sollte man lieber die entsprechenden Einträge auf den Webseiten der Tourismusverbände und des Alpenvereins konsultieren, die in der Regel nicht nur aktuelle, sondern auch verifizierte Informationen anbieten“, sagt der Bergführer, der außerdem dazu rät, bei Unklarheiten lieber nochmal nachzufragen – auch beim Bergführerbüro oder beim Hüttenwirt: „Man darf einfach keine Scheu haben, sich im Zweifelsfall an Fachpersonal zu wenden.“

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Angaben auf Internetportalen immer mit Websiten der Tourismusverbände und des Alpenvereins überprüfen. © Innsbruck Tourismus, Kathrin Baumann

3. Gut gerüstet

Eine Bergtour ist, zumindest im übertragenen Sinne, kein Spaziergang – folglich ist es auch unerlässlich, sie nur mit passender Ausrüstung anzugehen. Je nachdem, was man vorhat, sind gutes Schuhwerk, mehrere Lagen (Funktions-)Kleidung inklusive Regen-/Sonnenschutz und ein Rucksack mit Proviant die Grundvoraussetzungen für einen Ausflug ins Gelände. Als ebenso wichtig erachtet Zörer aber auch Equipment, das der Sicherheit dient: „Das fängt bei Pflastern und Verbandszeug an und geht bis zum Smartphone, damit man gegebenenfalls einen Notruf absetzen kann.“ Wichtig sei hierbei, dass man die richtigen Nummern parat habe – EU-weit gilt etwa die Notrufnummer 112, die auch ohne Netzempfang vom eigenen Provider erreichbar ist. „Abgesehen davon sollte man nie unterschätzen, was 1.000 Höhenmeter für einen Unterschied ausmachen“, sagt der Bergführer. „Was kleidungstechnisch für tiefere Lagen passt, eignet sich nicht automatisch auch für höhergelegene Gebiete.“

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Bei einer Bergtour ist passende Ausrüstung unerlässlich. © Innsbruck Tourismus, Walter Zörer

4. Beste Begleitung

Wer sich, gerade als angehender Gipfelstürmer, allein (noch) keine ganze Bergtour zutraut, hat die Möglichkeit, auf professionelle Unterstützung in Form eines ausgebildeten Guides zurückzugreifen. Dies hat gleich mehrere Vorteile, wie Walter Zörer verrät: „Einerseits ist man natürlich wesentlich sicherer unterwegs – ein Berg- oder Wanderführer kennt sich aus und hat darüber hinaus zusätzliche Sicherheitsausrüstung wie zum Beispiel ein Satellitentelefon mit dabei.“ Andererseits sei aber auch das Erlebnis am Berg mit fachmännischer Begleitung ein ganz anderes, so der Experte: „Berg- und Wanderführer sind nicht nur dazu in der Lage, Gefahren am Berg zu erkennen und richtig einzuschätzen, sondern auch geschult in Flora, Fauna und den Schönheiten der Natur.“ Das bedeutet, sie können Menschen die alpine Landschaft näherbringen und ein Bewusstsein dafür schaffen, sorgsam damit umzugehen, „damit dieser wertvolle Schatz erhalten bleibt“.

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Mit einem Wanderführer ist das Erlebnis am Berg ein ganz anderes. © Innsbruck Tourismus, Kathrin Baumann

5. Rücksicht und Respekt

Die Bergwelt ist ein Lebensraum, der von vielen Menschen, aber auch Tieren und Pflanzen geteilt wird. Deswegen sei es angebracht, bei seiner Tour stets Rücksicht auf andere und die Natur zu nehmen, sagt Zörer: „Im Grunde sind die Maßnahmen dafür ganz einfach: keinen Müll liegenlassen, Hunde an der Leine halten, Ruhezonen von Wild meiden, nicht durch Jungwälder gehen und sich generell respektvoll gegenüber anderen Wanderern, Radfahrern, Jägern, Förstern, Grundbesitzern, Fauna und Flora verhalten. Dann gibt es keinerlei Probleme.“ Was Zörer aber auf jeden Fall empfiehlt, ist, in die Berge zu gehen: „Es gibt mittlerweile genügend Studien, die zeigen, dass Bewegung im Gelände, vom einfachen Wandern bis zum extremen Klettern, positive Auswirkungen auf Gesundheit und Psyche hat. Selbst wenn es manchmal mühselig sein mag: Am Ende blickt man immer zurück und weiß: Das war’s wert.“

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Selbst wenn der Aufstieg mühselig sein mag: Am Ende weiß man: „Das war’s wert“. © Innsbruck Tourismus, Frank Heuer

Übrigens:

Eine gute Möglichkeit, die Bergwelt rund um Innsbruck kennenzulernen, ist das Sommeraktivprogramm. Ob man vornehmlich gemütlich, sportlich oder mit der Familie unterwegs ist: Bei den geführten Wanderungen erlebt man gemeinsam mit ausgebildeten Guides die Region in ihrer ganzen Vielfalt. Mit der Gästekarte Welcome Card, ab zwei Übernachtungen kostenlos in ausgewählten Partnerbetrieben der Region Innsbruck erhältlich, ist die Teilnahme sogar gratis.

Mit Bahn, Bus und Tram entspannt in und durch die Region

Wer bei seiner Erkundung der Berge in der Region Innsbruck auf das eigene Auto verzichten möchte, ist mit dem Zug auf dem besten Weg. Neben den bewährten Verbindungen der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) und der WESTbahn besteht auch die Möglichkeit, die Anreise sozusagen im Schlaf zu erledigen: Dank des ÖBB-Angebots „Im Nightjet in die Berge“, das den Transfer zwischen Bahnhof und der jeweiligen Unterkunft miteinschließt, gelangt man ebenso klimafreundlich wie komfortabel in die Region Innsbruck – und das über Nacht. Vor Ort ist man mit Bahn, Bus und Tram ebenfalls gut unterwegs, insbesondere mit der Gästekarte Welcome Card: Sie inkludiert die Nutzung aller öffentlichen Verkehrsmittel des Verbandsgebiets.

Über Region Innsbruck

Die Region Innsbruck erstreckt sich von der Tiroler Landeshauptstadt über 40 Orte in ihrer Umgebung – vom Inntal aufs Mieminger Plateau über Kühtai bis ins Sellraintal. Sie zählt mit zu den größten Tourismus Institutionen Österreichs und bildet eine einzigartige Symbiose zwischen pulsierendem urbanem Raum und faszinierender alpiner Bergwelt. Vielfältiges Stadtflair und Sightseeing sind nur einen Atemzug von der nächsten Rad- oder Wandertour, dem nächsten Ski- oder Winterwandererlebnis entfernt.

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