Alpine Vielfalt: Vom Langlauf-Eldorado bis zum Freeride-Hotspot

Der Wintersport hat viele Gesichter. Jede Region hat ihren eigenen Charakter und spricht unterschiedliche Bedürfnisse an.

Die vielen Gesichter des Wintersports 

Während sich der Wintertourismus wandelt, zeigen die Alpen ihre ganze Bandbreite. Jede Region hat ihren eigenen Charakter und spricht unterschiedliche Bedürfnisse an. Fünf Destinationen illustrieren, was alpine Vielfalt bedeutet. 

Der Wintertourismus befindet sich im Wandel. Während die einen weiterhin das klassische Pistenvergnügen in großen Skigebieten suchen, entdecken immer mehr Winterurlauber alternative Formen des Wintersports für sich. Langlauf erlebt eine Renaissance, Freeride und Tiefschneefahren boomen, Schneeschuhwandern zieht ein wachsendes Publikum an. Gleichzeitig rücken Nachhaltigkeit, Entschleunigung und regionale Kulinarik stärker in den Fokus. Viele alpine Regionen reagieren darauf. Etablierte Destinationen erweitern ihr Angebot über die reine Abfahrt hinaus, kleinere Regionen positionieren sich als ruhige Alternativen zum Massentourismus. Die folgenden fünf Beispiele zeigen, wie unterschiedlich Winter in den Alpen aussehen kann und warum jede Region ihren eigenen Zugang zur Saison findet.   

#1 Tannheimer Tal: Für Langlauf-Fans 

Gleiten durch die Stille: Im Tannheimer Tal ziehen sich makellos präparierte und weitgehend menschenleere Loipen durch winterliche Landschaften. © Tannheimer Tal/Wolfgang Ehn 

Wenn der erste Schnee fällt, verwandelt sich das Tannheimer Tal in eine weiße Bühne für Langläufer. Auf rund 1.100 Metern Höhe erstreckt sich ein 140 Kilometer langes Loipennetz, das durch verschneite Wiesen, stille Wälder und vorbei an urigen Bauernhöfen führt. Wer hier unterwegs ist, hört nur das rhythmische Gleiten der eigenen Ski im Schnee, spürt die klare Bergluft und genießt die Ruhe der winterlichen Weite. Das Testportal Skiresort.de kürte die Region in diesem Jahr zum Sieger in der Kategorie „Langlauf und Loipen“ und würdigte damit Qualität und Vielfalt des Angebots. Ob gemütliche Einsteigerrunde oder sportlich ambitionierte Strecke, hier findet jeder seine Spur. Und wer seine Technik verfeinern möchte, erhält in den örtlichen Langlaufschulen kompetente Unterstützung.  

Tipp: Langlaufen verstaubt? Von wegen. Vom 17. bis 19. Februar 2026 stellt das Sportzentrum Nesselwängle bei der Eventserie „Läuft bei uns“ verschiedene Ski-Modelle zum Testen bereit. Dazu: persönliche Trainings mit Langlauflehrern und Chillout-Musik an der Loipe.

#2 Serfaus-Fiss-Ladis: Für alle, die Abwechslung suchen

Winter in allen Facetten: In Serfaus-Fiss-Ladis lässt sich der Wintersporttag flexibel gestalten. © Serfaus-Fiss-Ladis Marketing GmbH, Manuel Kokseder 

Drei Dörfer, ein Hochplateau, ein Ziel: den Winter in all seinen Facetten zu genießen. Wer im Schnee nicht nur einer Spur folgen möchte, ist in Serfaus-Fiss-Ladis genau richtig. Breite Carvinghänge, sportliche Abfahrten wie die Frommesabfahrt sowie Fun Areas und Snowparks für ein paar lässige Stunts lassen die Herzen von Wintersportlern höherschlagen. Im freien Gelände locken zwölf ausgewiesene Freeride-Routen, darunter die Kamikaze vom Zwölferkopf mit über 70 Prozent Gefälle an der steilsten Stelle. Wer lieber zu Fuß unterwegs ist, findet auf Winterwanderwegen wie dem Panorama-Genussweg oder dem Rundwanderweg um den Högsee ruhige Momente mit Blick auf das Bergpanorama der Samnaungruppe und der Ötztaler Alpen. Für Tempo sorgen die Rodelbahn Serfaus sowie die Hexen-Rodelbahn in Fiss mit jeweils rund 4 Kilometern Länge.  Lust auf eine Runde Langlauf? Auf eine Schneeschuhtour? Oder doch lieber eine Pistenskitour? Alles möglich, alles nah beieinander. In Serfaus-Fiss-Ladis muss man sich nicht entscheiden, sondern profitiert von der Vielfalt der sportlichen Möglichkeiten.  

#3 Warth-Schröcken: Für meterhohen Schnee  

Schneesicherheit, die ihren Namen verdient: Warth-Schröcken ist das naturschneereichste Skigebiet Europas. © TVB Warth-Schröcken, Hansi Heckmair 

Manche Skigebiete bangen um jede Schneeflocke. Als die naturschneereichste Region in den Alpen muss sich Warth-Schröcken darüber keine Gedanken machen. Die beiden Walserdörfer liegen so hoch und so günstig, dass hier zwischen Dezember und April im Durchschnitt um die zehn Meter echter Pulverschnee fallen. Tief, weich, unberührt. Genau so, wie Wintersportler ihn lieben.  Obwohl das Skigebiet zu Ski Arlberg gehört, dem größten zusammenhängenden Skigebiet Österreichs, bleibt es hier vergleichsweise ruhig. Wer möchte, fährt bis nach Lech oder St. Anton. Wer bleibt, findet bestens präparierte Pisten und jede Menge Tiefschneehänge direkt vor der Haustür, denn viele Unterkünfte liegen unmittelbar an der Piste. Hier gilt: morgens einfach Ski anschnallen und losfahren, abends direkt vor der Tür wieder abschnallen. 

#4 Pillerseetal: Legendäre Freeride-Runs, unberührter Powder 

Freeride-Revier Fieberbunn: Steile Hänge, verlässlicher Powder und unverspurtes Gelände – hier findet die Freeride-Elite, was sie sucht. © saalbach.com/Mathäus Gartner 

Easy up. Wild down. Vier Worte, die Fieberbrunn im Pillerseetal definieren – wie Schnee den Winter. Moderne Liftanlagen bringen Freerider komfortabel bergwärts. Was dann folgt, ist pures Adrenalin: unverspurte Hänge, tiefster Pulverschnee und alpines Gelände in seiner ursprünglichsten Form. Fieberbrunn hat sich dabei als Hotspot der internationalen Freeride-Szene etabliert. Seit 2010 messen sich die weltbesten Freerider bei der Freeride World Tour am legendären Wildseeloder – dem einzigen Stopp dieser prestigeträchtigen Serie im deutschsprachigen Raum. Die spektakulären Steilhänge fordern selbst die Profis heraus und ziehen Jahr für Jahr Fans und Zuschauer in ihren Bann. Der Skicircus Saalbach Hinterglemm Leogang Fieberbrunn vereint dabei das Beste zweier Welten: hochmoderne Infrastruktur und 270 Pistenkilometer für Genussfahrer – gepaart mit ausgewiesenen Freeride-Routen und unberührtem Gelände für Abenteurer. Eine Kombination, die in den Alpen ihresgleichen sucht.   

#5 Tiroler Zugspitz Arena: Für alle, die es ursprünglich lieben 

Ursprünglicher Winter wie er sein soll: Zu Füßen der Zugspitze haben die Dörfer der Tiroler Zugspitz Arena ihren authentischen Charakter bewahrt. © Peter Ehler 

Ein paar Kurven hinter der deutschen Grenze beginnt in der Tiroler Zugspitz Arena ein Winter, der eindeutig im alpinen Hochgebirge zuhause ist. Die Region ist schnell erreichbar, ohne Vignette, ohne Maut, ohne Passstraßen und gilt als schneesicher. Über allem thront die Zugspitze, die das Tal prägt und Orientierung bietet. Hier stimmt noch, was anderswo selten geworden ist. Die Orte sind angenehm übersichtlich geblieben und haben viel von ihrem traditionellen Charakter bewahrt. Die sieben Skigebiete setzen stärker auf Vielseitigkeit als auf Größe: breite Pisten für Genussfahrer, sportliche Abfahrten für Anspruchsvolle, dazu Loipen, Rodelstrecken und Winterwanderwege. Ein Höhepunkt – im wahrsten Sinn – ist die Tiroler Zugspitzbahn. Sie bringt Besucher in nur zehn Minuten auf fast 3.000 Meter. An klaren Tagen reicht der Blick dort oben über vier Länder und mehr als 400 Gipfel. 

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