Auf großem Fuß

In der Sonne glitzernder Schnee, dazu nichts als Stille und unberührte Winterlandschaften. Was für viele Wintersportler wie ein Traum klingt, wird beim Schneeschuhwandern Wirklichkeit. Nicht umsonst hat sich die traditionelle Fortbewegungsart in den letzten Jahren zum regelrechten Trend entwickelt. Wir haben fünf steirische Besonderheiten herausgepickt:

Auch wenn sich die Zeiten geändert haben – der Zweck der Schneeschuhe, mit denen Jäger und Sammler bereits vor 10.000 Jahren in schneereichen Gebieten die Trittfläche der Füße vergrößerten, um ein Einsinken in den Schnee zu verhindern, bleibt auch im heutigen Freizeitsport derselbe. Und so gilt: Wo im Sommer ein Wanderweg, da im Winter ein Schneeschuh-Erlebnis. In der Steiermark ist damit aber noch nicht Schluss. Mit ausgewiesenen Schnupperzonen für Schneeschuhanfänger, beschilderten Panorama-Schneeschuhtouren, Schneeschuh-Action-Angeboten, Panorama-Höhentouren, einem Überlebenscamp oder Remote Arbeiten im Nationalpark findet sich für jede Nische Passendes.

Lernen mit Aussicht

Aller Anfang ist in den Schneeschuhschnupperzonen im Murtal leicht. Schneeschuhnovizen, die bisher noch keine Erfahrung gesammelt haben, können sich hier mit der Ausrüstung vertraut machen und bei ersten Schnupperwanderungen das Gelände erkunden. Von Gaal über Kleinlobming bis zur Mödringalm – die Übungsterrains führen zu den schönsten Aussichtspunkten der Region und stehen den schweren Touren in Punkto Aussicht in nichts nach. Schneeschuhe können direkt vor Ort ausgeliehen werden. Neue Angebote für Aktive im Murtal: Schneeschuhradeln und Schneeschuhrodeln.

Schneeschuh-Yoonern

Ein etwas anderes Schneeschuh-Erlebnis wartet auf Gäste in den Fischbacher Alpen: Beim Schneeschuh-Yoonern wandern die Teilnehmer mit Schneeschuhen gemütlich auf den Berg und gleiten, auf Yoonern – speziellen Skibobs – sitzend, auf ausgewiesenen Strecken zurück ins Tal. Unebenheiten am Weg gleicht ein unter dem Sitz eingebauter Stoßdämpfer aus. Auf der Tour werden bergauf die knapp drei Kilo schweren Yooner und bergab die Schneeschuhe bequem auf den Rucksack geschnallt. Geführte Touren oder individueller Verleih sind bei steirischwandern.at jederzeit auf Anfrage möglich.

Panoramawandern in der Höhe

In der Hochsteiermark ist der Gipfelwanderweg Drei-Seen-Blick am Gipfel der Mariazeller Bürgeralpe im Winter mit Schneeschuhen begehbar. Unterwegs auf dem 2,2 Kilometer langen, als leicht eingestuften Rundweg genießen Wintergäste einen eindrucksvollen Panoramablick auf die umliegenden Berge und die drei Seen, die dem Weg seinen Namen gaben: Kristallsee, Erlaufsee und Hubertussee. Ausgangspunkt ist die Bergstation des Bürgeralpe Express. Einkehrmöglichkeiten unterwegs: die Edelweißhütte und das Berggasthaus.

Outdoorbüro zu (ver)mieten

Wer gerne Arbeit und Vergnügen verknüpft: Seit August 2023 gibt es im Gesäuse die Möglichkeit „remote“ zu arbeiten. Das Grazer Start-up EMMA WANDERER hat es sich zum Ziel gesetzt, europaweit außergewöhnliche Remote Work Locations für digitale Nomaden in der Natur zu schaffen. Den Anfang macht das Gesäuse: Direkt an den Toren von Österreichs jüngstem Nationalpark befindet sich in Hieflau an der geschichtsträchtigen steirischen Eisenstraße auf 18.000 Quadratmetern mit dem ersten „Campus Alps“ ein produktiver Ort mit 50 Tiny Homes, 30 Van Stellplätzen und Highspeed Internet für 66 Arbeitsplätze. Das Schneeschuh-Abenteuer auf ausgewiesenen Strecken im Nationalpark ist hier somit wirklich nur einen Schritt vom Schreibtisch entfernt.

(Über-)Leben in der Wildnis

Drei Tage und zwei Nächte bei Wind und Wetter, Schnee und Minusgraden. Ohne Smartphone, Strom und fließend Wasser. Mit Schneeschuhen unterwegs im Nationalpark Gesäuse. Im mehrtätigen Wildläufercamp erfahren extrem abenteuerlustige Outdoorfans ab 16 Jahren, wie man im Winter in der Wildnis überlebt – ohne die Annehmlichkeiten des modernen Lebens. Für einen Preis von 445 Euro, inklusive Nächtigung, Verpflegung und Betreuung durch zwei Nationalpark Ranger, warten unter anderem mit Spurenlesen im Schnee, Erkunden der Umgebung mit Schneeschuhen oder dem Bau eines Iglus (über-) lebenswichtige Lektionen auf die Teilnehmer.