Welt-Whisk(e)y-Tag: Irische Reisetipps zum „Wasser des Lebens“
Am 27. März 2024 feiert die Welt den Tag des Whiskeys.
Welt-Whisk(e)y-Tag: Irische Reisetipps zum „Wasser des Lebens“
Am 27. März 2024 feiert die Welt den Tag des Whiskeys. Ein guter Anlass, einige Top-Aktivitäten in Irland vorzustellen, um mehr das hochprozentige Getränk zu erfahren. In allen Himmelsrichtungen findet man auf der grünen Insel über Brennereien, Workshops, Degustationen und Touren rund um das irische flüssige Gold.
Ist der Whiskey eine Erfindung der Kelten, schottischer Mönche oder gar des irischen Nationalheiligen St. Patrick? Generell lässt sich die vieldiskutierte Frage, ob nun Schottland oder Irland als Ursprungsland gilt, bis heute nicht wirklich beantworten. Als gesichert gilt, dass er als „uisce beatha“, was auf Gälisch „Wasser des Lebens“ bedeutet, seine Karriere als Medizin in der Klosterapotheke begann. Die erste irische Erwähnung datiert stolze 700 Jahre zurück. In den Folgejahrhunderten entwickelten sich eine Reihe von Unterschieden zwischen der irischen und der schottischen Herstellung, die sich nicht zuletzt in der Schreibweise niederschlugen. Für den Irish Whiskey ist deshalb die Schreibweise mit „e“ kennzeichnend. Wer sich in Irland auf eine Entdeckungsreise zum Wasser des Lebens begeben möchte, findet Anlaufstellen in jeder Ecke des Landes:
Norden: Der vielleicht älteste Whiskey der Welt
In Nordirland steht eine der ältesten und heute immer noch produzierenden Whiskeybrennereien der Welt: Die Old Bushmill Distillery. 1608 wurde dort die erste Whiskey-Lizenz vergeben und seitdem durchgängig genutzt. Diese und 9 weitere Destillerien auf einen Streich lernen Interessierte auf dem Spirits Trail kennen. Mit dabei sind unter anderem Killowen, die kleinste Brennerei in Nordirland, oder die Hinch Distillery. Ihr Gründer Aaron Flaherty blickt auf 15 Jahre Erfahrung in der irischen und schottischen Whiskeyherstellung zurück und verbindet nun das Beste aus beiden Welten.
Osten: Das Auge trinkt mit
Wenn nicht nur der Gaumen, sondern auch das Auge was vom Besuch einer Whiskey-Verkostung haben soll, der ist in der Pearse Lyons Distillery in Dublin perfekt aufgehoben. Als Location dient eine mit viel Geld und Liebe umgestaltete ehemalige Kirche. Ein Hingucker ist die gläserne Kirchturmspitze. Im Osten Irlands, in der Region des historischen Ostens, können Whiskey-Afficionados bei einer geführten dreitägigen Tour, die in Dublin startet, fünf Destillerien besuchen und ausgiebig testen. Ein exklusives Gruppenerlebnis für bis zu 12 Personen offeriert die Lambay Whiskey Tour. Sie vereint Bootstransfer, Tour über die Privatinsel und Whiskey-Masterclass in einem Bootshaus. Bei der Verkostung werden die edlen Lambay-Whiskeys, die ihren besonderen Geschmack durch die Lagerung in Cognac-Fässern aus französischer Verwendung des renommierten Cognac-Haus Camus erhalten, mit feinster Schokolade kombiniert.
Westen: Whiskey in grün und grau
Im Westen Irlands sind nicht nur die Wiesen grün: Die von Gareth und Michelle McAllister gegründete Destillerie Ahascragh in Galway ist Irlands erste, die Whiskey und Gin ohne Emissionsausstoß brennt. Dafür nutzen sie ausschließlich erneuerbare Energie aus Wind und Sonne, kombiniert mit Wärmepumpentechnologie, Wärmerückgewinnung und Energiespeichersystemen. Graue Trail-Schilder führen zum flüssigen Gold: Der kostenfreie Galway Whiskey Trail liefert geballten Hochgenuss. Seine zwölf Pubs liegen alle in fußläufiger Entfernung. Am besten studiert man vorab die Online-Karte und stellt sich seinen eigenen Plan zusammen oder man lässt sich einfach von den Hinweisschildern treiben. Für die Bucketlist: Musikfans freuen sich auf das stimmungsvolle „O’Connell‘s“, in dem Ed Sheeran das Video für seinen Welthit „Galway Girl“ drehte.
Süden: Whiskey in voller Größe
In der Nähe von Cork steht die Midleton Distillery, Irlands größte Brennerei und der Produktionsort vieler bekannter Whiskeymarken wie Jameson, Midleton, Powers, Redbreast, Writers Tears, The Irishman, Green Spot oder Yellow Spot. Von der Größe sollte man sich nicht abschrecken lassen, die Whiskeys glänzen durch ihren hohen Standard dank der Qualität des Wassers aus eigener Quelle und der heimischen Gerste. Die Midleton Destillerie wurde 1825 von den Brüdern Murphy gegründet und in der Stadt Midleton, County Cork, in den Mauern einer alten Manufaktur errichtet. Heute ist hier das Museum untergebracht.
Irischer Whiskey galt einst als die beliebteste Spirituose der Welt. Durch Kriege und Handelsembargo schrumpften die ehemals mehr als 30 Brennereien innerhalb weniger Jahrzehnte auf eine Handvoll zusammen. In den 1960er-Jahren schloss sich der verbliebene Kern zur Irish Distillers Group zusammen und rettete damit die heimische Whiskeyindustrie. Heute gehört er wieder zu den am schnellsten wachsenden Spirituosenkategorien weltweit. Um sich als irischer Whiskey zu qualifizieren, muss die Spirituose gesetzlich mindestens 3 Jahre und einen Tag auf irischem Boden in einem Fass reifen. Ein traditioneller irischer Whiskey hat keinen Rauch- oder Torfgeschmack, weil die Iren das Malz üblicherweise nicht über Torffeuer trocknen. Eine kleine Einführung zum irischen Whiskey findet sich hier.