Wild und wunderschön: Abenteuer in Australiens Nationalparks
Australiens Nationalparks bestechen durch eine Vielfalt an Naturwundern, darunter majestätische Eukalyptus-Bäume und eindrucksvolle Wasserfälle....
Wild und wunderschön: Abenteuer in Australiens Nationalparks
Australien hat mehrere hundert Nationalparks, die sich über den gesamten Kontinent verteilen. 20 von ihnen gehören zum UNESCO-Welterbe – vier Parks stehen sogar sowohl auf der Natur- als auch Kulturerbe-Liste. Von Schluchten mit spektakulären Wasserfällen bis hin zur unendlichen Weite des Outbacks. Von weitläufigen Regenwäldern mit uralten Bäumen bis hin zu kilometerlangen Stränden und Sandlandschaften. Jeder Nationalpark Down Under hat seinen ganz eigenen Charme.
Hier die TOP 7 der einzigartigsten Nationalparks in Australien und was Besucher dort erleben können:
Walpole-Nornalup Nationalpark: Die höchsten Eukalyptus-Bäume der Welt (Westaustralien)
Die Walpole Wilderness erstreckt sich direkt an der Südwestküste Australiens und umfasst gleich sieben Nationalparks und Schutzgebiete. Dieses einzigartige Naturparadies, 530 Kilometer südlich von Perth/Boorloo, ist berühmt für seine ausgedehnten Eukalyptuswälder. Hier wachsen die letzten großen Bestände der riesigen Jarrah-, Karri- und Red-Tingle-Bäume. Die Wälder gehen direkt in die Küste über, wo stille Buchten zum Baden einladen.
Die beeindruckendsten Exemplare der bis zu 60 Meter hohen und bis zu 20 Meter breiten Red Tingle-Bäume kann man auf dem 600 Meter langen „Valley of the Giants Tree Top Walk“, einem der ersten Baumwipfelpfade der Welt, erleben. In 40 Metern Höhe spaziert man über eine filigrane Hängebrücke durch die Kronen der höchsten Eukalyptusbäume der Erde hindurch. Nichts für schwache Nerven, aber unvergesslich!
Reise-Inspiration: Am besten lässt sich der Wildnis-Hotspot von Walpole auf einer Self-Drive-Tour einbinden, bei der man von Perth bis nach Esperance im Südwesten zahlreiche Highlights von Westaustralien entdecken kann.
Wer einen visuellen Eindruck von den spektakulärsten Nationalparks von Westaustralien bekommen möchte, dem empfehlen wir die neue Dokumentarfilmreihe des deutschen Filmemachers Peter Moers. Neben der Walpole Wilderness besuchte er den Karijini Nationalpark in der Pilbara-Region, nördlich von Perth. Inmitten des roten Gesteins versteckt sich die märchenhafte Welt der tiefsten Schluchten Westaustraliens mit kristallklaren Bächen, wilden Farnen und Moosen und Rock-Wallabies, die von Fels zu Fels springen. Ein weiteres Highlight sind Natur-Felsbecken wie die Hamersley Gorge. In einer weiteren Episode zeigt Peter Moers im Mitchell River Nationalpark in der Kimberley-Region, wie vielfältig Wasserfälle sein können. Unberührte Flusslandschaften bieten hier eine beeindruckende Vielfalt an Flora und Fauna. Bei den Mitchell Falls stürzt das Wasser in stufenförmigen Kaskaden in tiefblaue Pools hinab.
In drei kurzen Videos sind hier die schönsten Szenen der Filme zu sehen. Zudem erzählt Peter Moers von den Dreharbeiten und was ihn vor Ort besonders in den Bann gezogen hat.
Kakadu Nationalpark: Der artenreichste und größte Nationalpark Australiens (Northern Territory)
Der Kakadu Nationalpark, rund zwei Autostunden östlich von Darwin/Gulumerrdgen, ist der größte Nationalpark Down Under. Bei der UNESCO ist er sowohl als Weltnatur- als auch als Weltkulturerbe gelistet. Neben bis zu 20.000 Jahre alten Felsmalereien bietet der Nationalpark eine unglaubliche Biodiversität mit über 280 Vogelarten, 117 Reptilienarten und einer Vielzahl anderer Tier- und Pflanzenarten. Nicht umsonst gilt er als der artenreichste Nationalpark des Kontinents.
Bei einem Yellow Water Cruise in der Abenddämmerung folgt man mit dem Boot den Billabongs, die sich durch die majestätischen Landschaften des Nationalparks schlängeln. Während sich der Himmel langsam pastellfarben verfärbt, genießt man in aller Ruhe die Aussicht auf die Flusslandschaft und Tiere, wie Krokodile, Wasserbüffel, Seeadler und andere Vögel, in ihrem natürlichen Lebensraum.
Reise-Inspiration: Der Kakadu Nationalpark ist eine dreistündige Fahrt vom internationalen Flughafen in Darwin entfernt. Reisende erreichen ihn entweder mit dem Mietwagen oder sie schließen sich einer Bus- oder Kleingruppenreise an. Eine besonders beliebte und malerische Route ist der Nature‘s Way, der den Arnhem, Kakadu und Stuart Highway verbindet.
Daintree Nationalpark: Der älteste tropische Regenwald der Welt (Queensland)
Etwa 2,5 Stunden nördlich von Cairns/Gimuy liegt der Daintree Nationalpark. In ihm befindet sich der Daintree Rainforest, der mit 180 Millionen Jahren älteste tropische Regenwald der Welt. Mit den Wet Tropics zählt er zum UNESCO-Weltnaturerbe. Der 1.200 Quadratkilometer große Dschungel mit seinem smaragdgrünen Blätterdach ist malerisch schön und bietet einer Vielfalt von Tieren ein Zuhause, die ausschließlich hier zu finden sind: Neben dem Riesenbeutelmarder und dem Lumholtz Baumkänguru beeindruckt vor allem der seltene Kasuar, ein flugunfähiger Vogel, mit seinem prähistorischen Aussehen.
Apropos Vielfalt: Im dichten Grün des Daintree können Besucher per Boot Salzwasserkrokodile beobachten, die lokale Kultur der Aborigines bei einem Dreamtime Walk erkunden, beim River Drift Snorkeling über den Mossmann River durch den Regenwald floaten und den atemberaubende Mossman Gorge erleben, wo klares Wasser über massive Felsbrocken fließt.
Reise-Inspiration: Bei einem epischen Roadtrip durch den Tropischen Norden können Besucher den Nationalpark im eigenen Tempo individuell bereisen. Ab den Küstenorten Cairns und Port Douglas werden auch verschiedenste Tagestouren für Privat- und Kleingruppen angeboten.
Mungo Nationalpark: Eine der bedeutendsten archäologischen Stätten der Welt (New South Wales)
Dieser Nationalpark gehört zwar zum UNESCO-Welterbe, ist aber trotzdem noch recht unbekannt. Dabei gibt es nicht viele Landschaften auf der Erde, die so eindrucksvoll sind wie der Mungo Nationalpark. 700 Kilometer westlich von Sydney/Warrane wirkt hier die Umgebung wie eine Marslandschaft. Geprägt wird die Region von 17 ausgetrockneten Seen und Flussbetten, die zerklüftete Felsen und zahlreiche Sanddünen zurückließen.
Die Hauptattraktion des Gebietes und Namensgeber des Nationalparks ist der ausgetrocknete Lake Mungo. Hier wurden die Überreste der Mungo Lady und des Mungo Man (circa 40.000 Jahre alt) gefunden. Mit einem Aboriginal Guide lässt sich die indigene Geschichte des Ortes bei einer Aboriginal Discovery Tour am besten erkunden. Ein unvergessliches Erlebnis ist eine Nacht unter dem Sternenhimmel. Im Main Camp können Reisende ihre Zelte aufschlagen sowie Camper oder Wohnwagen parken.
Reise-Inspiration: Der Mungo Nationalpark liegt in einem abgelegenen Gebiet und ist dadurch ein echter Hidden Gem. Die Anreise erfolgt am besten mit dem Mietwagen über eine gut sechsstündige Fahrt von Adelaide/Tarntanya oder Melbourne/Narrm oder 120 Kilometer ab dem Inlands-Flughafen Mildura.
Grampians Nationalpark: Berge, Wein und Kunst (Victoria)
Über dem Weideland an der Südküste von Australien erhebt sich die majestätische Bergkette der Grampians/Geriwerd. Für die Aboriginal People, die traditionellen Eigentümer des Landes, ist die Bergkette ein heiliger Ort. Das Brambuk Cultural Centre bietet Besuchern die Möglichkeit, mehr über die reiche Aboriginal-Kultur der Region zu erfahren. Landschaftlich lockt der Nationalpark nicht nur mit schillernden Wasserfällen und atemberaubenden Ausblicken über die weitläufige Berglandschaft, sondern beheimatet auch eine florierende Weinregion.
Einige der besten Panorama-Aussichten des Landes bietet der Grampians Peaks Trail. Abenteurer wandern die insgesamt 160 Kilometer innerhalb von 13 Tagen am Stück – es ist aber auch möglich, kleinere Etappen zu machen. Zu zahlreichen weiteren Highlight-Wanderungen zählen der beliebte Pinnacle Walk oder der MacKenzie Falls Walk. In den Grampians startet zudem der 200 Kilometer lange Silo Art Trail, auf dem Reisende die Werke von international anerkannten Straßenkünstlern auf großen Getreide-Speichern sehen können.
Reise-Inspiration: Die Grampians/Geriwerd-Region liegt drei Autostunden westlich von Melbourne/Narrm entfernt. Durch gleich zwei Flughäfen in der Nähe ist sie sehr gut erreichbar, ab Melbourne werden auch Tagestouren angeboten. Durch die bezaubernden Städte und Weingüter, die man auf der Strecke besuchen kann, eignet sich ein Besuch aber auch bestens für einen Roadtrip entlang der Südküste Australiens. Warum nicht auch gleich mit einem Abstecher nach Tasmanien (siehe #7)?
Murray River Nationalpark: Schifffahren und Sterne beobachten (Südaustralien)
Das Herz dieses Nationalparks ist der gewaltige Murray River. Er ist über 2.500 Kilometer lang und bietet Reisenden ein unvergessliches Abenteuer. Der zweitgrößte Fluss Australiens fließt seit rund 130 Millionen Jahren von seinem Ursprung in New South Wales über Victoria bis nach Südaustralien und ist eng mit der Aboriginal-Geschichte und -Kultur verwoben. Über abwechslungsreiche Landschaften aus ockerfarbenen Felsen, üppigen Feuchtgebieten und Auenwäldern mündet er in einer Seenlandschaft in der Nähe von Adelaide in den südlichen Ozean. Die Willandra-Seenregion, zu der auch der Murray River gehört, ist UNESCO-Kultur- und -Naturwelterbe.
Besonders gut lässt sich die Region per Boot erkunden. Auf einer dreitägigen Murray River Safari erwartet Reisende ein abwechslungsreiches Programm aus verschiedenen Erlebnissen auf und am Fluss. Ein absolutes Muss bei diesem Nationalpark-Besuch ist die Wanderung zum Aussichtspunkt Big Bend mit einem herrlichen Blick über die Landschaft flussabwärts. Spektakulär ist diese Wanderung übrigens auch bei Nacht – dann fällt die Entscheidung schwer, ob man zuerst die nachtaktiven Tiere oder die Milchstraße am Nachthimmel bestaunt. Mit Australiens einzigem Dark Sky Reserve – also eine Gegend, in der es kein künstliches Licht gibt – zählt der Murray River offiziell zu den besten Sternenbeobachtungsorten der Welt.
Reise-Inspiration: Wer das Riverland nicht mit einer Kreuzfahrt per Boot bereisen möchte, steigt am besten auf das Auto um. Spannende und abwechslungsreiche Roadtrips verknüpfen den Nationalpark mit dem vielfältigen Umland von Südaustralien. Keine Lust auf einen mehrtägigen Roadtrip? Ein Besuch ist auch als Tagestour ab Adelaide/Tarntanya möglich.
Cradle Mountain-Lake St. Clair Nationalpark: Abenteuer in der Wildnis (Tasmanien)
Der Cradle Mountain-Lake St. Clair Nationalpark ist eines der letzten großen Wildnisgebiete der Erde. Die Tasmanische Wildnis, zu der auch der Nationalpark gehört, ist ebenfalls sowohl als Natur- als auch Kulturwelterbe gelistet. Geprägt wird die Landschaft von dramatisch gezackten Gipfeln, von Gletschern geformten Seen, weitläufigen Wiesenlandschaften und uraltem Regenwald. Das Wahrzeichen der Region im Westen Tasmaniens ist der Cradle Mountain. An den Flanken des 1.545 Meter hohen Berges stürzen eisige Bäche hinab und uralte Kiefern spiegeln sich in den Gletscherseen. Kein Wunder, dass sich auch das Wappentier Tasmaniens, der Tasmanische Teufel, hier zuhause fühlt. Um sein Wohlergehen kümmert sich die Schutz- und Aufzuchtstation Devils@Cradle. In dem Naturschutzzentrum haben Besucher sowohl tagsüber als auch nachts die Möglichkeit, die scheuen Tiere zu beobachten. Am südlichen Ende des Nationalparks liegt still und dunkel der Lake St. Clair, Australiens tiefster Süßwassersee und zugleich letzte Etappe des berühmten Overland Tracks.
Reise-Inspiration: Tasmanien – die Insel „under Down under“ – ist ein Muss für alle Outdoor-Fans und Naturliebhaber. Am besten lässt sie sich mit dem Auto erkunden. Den Cradle Mountain-Lake St. Clair Nationalpark erreicht man über die Eingänge im Norden oder im Süden.Der nördliche Eingang liegt 2,5 Autostunden von Launceston entfernt, der südliche Eingang befindet sich 2,5 Autostunden von der tasmanischen Hauptstadt Hobart/nipaluna entfernt.
Über Tourism Australia
Malerische Küstenlinien, dichter Regenwald, das rote Outback und einheimische Tiere – wie Koala, Wombat und Känguru, kaum ein Land bietet derart faszinierende Landschaften und einzigartige Erlebnisse, wie Australien. Das Land liegt zwischen Indischen und Pazifischen Ozean und gliedert sich in sieben Regionen: Western Australia, Northern Territory, Südaustralien, Queensland, New South Wales, Victoria und Tasmanien.