Eine faszinierende Reise in die Vergangenheit

Eine Welt längst vergangener Zeiten erwacht in unzähligen mittelalterlichen Burgen und prächtigen Renaissanceschlössern täglich aufs Neue zum Leben. Diese Prachtbauten sind weit mehr als nur aus alten Steinen errichtete Gebäude; sie sind Portale in eine andere Epoche. Jeder Gang weckt Erinnerungen an längst vergangene Tage, jeder Saal erzählt von unvergessenen Festen. Wer diese Geschichten hören möchte, begibt sich auf eine geheimnisvolle Reise auf den Spuren von Rittern und Königen, von Liebe und Intrigen. Aber nicht nur. Die Burgen und Schlösser laden auch dazu ein, ihre herrliche Umgebung zu genießen und die umliegenden Regionen näher kennenzulernen. Sie sind nicht nur historische Stätten, sondern auch Orte, an denen sich Geschichte, Kultur und Tourismus auf faszinierende Weise verbinden. Hier eine Auswahl von sieben besonders reizvollen Ausflugszielen:

#1 Australien: Paronella Park

Ein Märchenschloss im Regenwald: Einst der lang gehegte Traum des spanischen Einwanderers José Pedro Enrique Paronella (1887 – 1948), heute eine der Top-Attraktionen im Norden von Queensland. Auf fünf Hektar Land schuf der Visionär 1930 rund um ein spanisch anmutendes Schloss eine Art Vergnügungspark in der Wildnis. Eine technische Meisterleistung, die noch heute fasziniert. Neben dem architektonischen Erbe ist auch die Natur des Paronella Parks einzigartig, denn Paronella ließ zu Lebzeiten über 7.000 Bäume pflanzen.

Tipp: Besonders reizvoll ist der Park nach Einbruch der Dunkelheit. Dann findet ein fast magisches Licht- und Klangspektakel statt. Die Übernachtung auf dem Campingplatz ist übrigens im Eintrittspreis enthalten.

#2 Innsbruck: Schloss Ambras

Das älteste Museum der Welt: Obwohl bereits im 11. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt, erlangte das Prunkschloss mit seinem weitläufigen Park erst unter Erzherzog Ferdinand II. Ruhm und Bedeutung. Der Tiroler Landesfürst war nämlich ein leidenschaftlicher Sammler von Rüstungen, Waffen, Porträts, Naturalien und vielem mehr. Zu diesem Zweck richtete er im so genannten Unterschloss ein „Musaeum“ ein. Damals eine echte Besonderheit, die teilweise schon damals für Besucher zugänglich war. Noch heute verzaubert das Schloss Ambras, das erhöht auf einem Felsen am Rande der Stadt Innsbrucks thront, mit seinen prächtigen Sälen, der gepflegten Gartenanlage und dem ersten Museum der Welt.

Tipp: Regelmäßig finden Sonderausstellungen statt. So widmet sich die Schau „Schaurig Schön 2.0“ noch bis zum 31. Oktober düsteren Kreaturen, Dämonen und Mischwesen und klärt über die Bedeutung der oft jahrtausendealten Mythen auf, die sich dahinter verbergen.

#3 Irland (Republik): Herrschaftlich wohnen an historischen Orten

Kindheitsträume werden wahr: Burgen und Schlösser prägen die irische Landschaft fast ebenso wie Schafe und Steinmauern. Mit rund 3.000 über die ganze Insel verteilten Anlagen mangelt es nicht an Geschichte und beeindruckenden Bauwerken. Zum Schutz vor möglichen Feinden wurden sie vor allem auf Hügelkuppen und an wellenumtosten Klippen erbaut. So trotzten sie allen Widrigkeiten, während um sie herum Städte verfielen und wieder aufgebaut wurden. Und das Beste daran: Viele dieser Prachtbauten kann man nicht nur von außen bewundern, sondern sogar in ihnen übernachten. Wer Glanz und Glamour liebt, ist im Ashford Castle (County Mayo) mit seinen Gourmet-Restaurants und dem preisgekrönten Spa genau richtig. Wer gerne auf den Spuren von Legenden reist, übernachtet im Ballynahinch Castle (County Galway). Aber Vorsicht, im Turmzimmer soll es heute noch spuken.

Tipp: Auf vielen Landsitzen können Besucher während ihres Aufenthalts auch traditionellen Sportarten wie Angeln, Reiten oder Tontaubenschießen nachgehen.

#4 Nordirland: Dunluce Castle

Zuhause bei „Game of Thrones“: Irlands 3.000 Burgen und Schlösser sind wahrlich filmreif. Aber auf eine trifft das ganz besonders zu: Dunluce Castle. Das fanden auch die Location-Scouts der beliebten Serie „Game of Thrones“ und wählten es als Burg Peik des Hauses Graufreud aus. Nicht ohne Grund. Wer vor der Ruine auf dem Basaltfelsen steht und hinunter auf die wilde Irische See blickt, hält andächtig den Atem an. Spannend ist nicht nur die Aussicht, sondern sind auch die Legenden, die sich um das alte Gemäuer ranken. Von klagenden Todesfeen ist die Rede, von Schmugglern und unglücklich Liebenden. Im 17. Jahrhundert stürzten sogar Teile der Burg bei einem schweren Sturm ins Meer.

Tipp: Es lohnt sich, etwas mehr Zeit und einen Picknickkorb mitzubringen. Vom nahe gelegenen Magheracross Viewing Point hat man einen einzigartigen Blick auf die Küstenlandschaft.

Weitere Informationen rund um die Burgen und Schlösser der grünen Insel gibt es in der neuesten Folge des „Irisch gut“-Podcasts von Tourism Ireland.

#5 Serfaus-Fiss-Ladis: Burg Laudeck

Vom römischen Wachturm zur sagenumwobenen Ritterburg: Majestätisch thront die Burg Laudeck hoch über dem oberen Tiroler Inntal. Erstmals urkundlich erwähnt wurde die Burg 1239, doch ihre Wurzeln reichen bis zu den Römern zurück, die hier einen Wachposten zum Schutz der Via Claudia Augusta errichteten. Das Castrum Laudekke bestand einst aus einem Bergfried, einem kleinen Palast, einer Kapelle und einer angrenzenden Ringmauer. Der 21 Meter hohe Wohnturm ist bis heute erhalten geblieben. Später wurde die Burg Verwaltungssitz des Gerichts, dann Gefängnis und schließlich Waffenlager. Seit 1940 steht sie unter Denkmalschutz und wurde teilweise restauriert. Mittlerweile befindet sich die Burg im Privatbesitz.

Tipp: Kletterfreunde aufgepasst. Direkt am Burgfelsen gibt es mittlerweile drei Klettersteige. Die Zustiegzeit zu den Klettersteigen „Quarzit Wand Burg Laudeck“ beträgt vom Lader Schlossweiher aus ca. 10 Minuten.

#6 Steiermark: Schloss Eggenberg und Riegersburg

UNESCO-Kulturerbe in Graz: Wer barockes Flair mit dem Charme einer modernen Stadt verbinden möchte, besucht das Schloss Eggenberg in Graz. Die Landeshauptstadt der Steiermark vereint wie kaum ein anderer Ort den beliebten Schmäh, ein spektakuläres UNESCO Weltkulturerbe und südländisches Flair. Highlight ist dabei die prächtige Schlossanlage, die heute Teil des Universalmuseums Joanneum ist und neben den Prunkräumen auch die Alte Galerie, das Münzkabinett, den prachtvollen Planetengarten und einen gepflegten Schlosspark beherbergt.

Tipp: Wer lieber eine trutzige Festung besichtigen möchte, erkundet die Riegersburg, die erhaben wie ein Adlerhorst im Thermen- und Vulkanland auf einem erloschenen Vulkan thront. Dank ihrer imposanten Bauweise wurde sie übrigens nie eingenommen. Außer vielleicht von Hexen und Zauberern, über die man bei spannenden Führungen viel erfährt. Außerdem: Greifvogelschau und viele Erlebnisangebote für die ganze Familie.

#7 Zell am See-Kaprun: Burg Kaprun

Feiern in historischem Ambiente: Majestätisch, mächtig, trutzig – so präsentiert sich die Burg Kaprun. Ihre Wurzeln reichen bis ins 12. Jahrhundert zurück, der Ostturm weist romanische Züge auf. Wo sie einst als Wehranlage und Wohnsitz adeliger Familien diente, ist sie heute eine außergewöhnliche Eventlocation. Das ganze Jahr über finden hier private und öffentliche Veranstaltungen, Feste und Konzerte statt. Im Sommer, von Juli bis Ende September, haben Besucher dreimal wöchentlich die Gelegenheit, das Schloss von innen zu besichtigen.

Tipp: Höhepunkt im Veranstaltungskalender ist das alljährliche Burgfest im Sommer. Dann entführen mittelalterliche Ritterspiele, Burgfräulein und Edelmänner in kunstvollen Gewändern die Besucher in eine längst vergangene Zeit. Fein abgestimmte kulinarische Spezialitäten und passende Musik runden das Programm ab.