Himmelsleitern für Schwindelfreie

Neun außergewöhnliche Klettersteige in den Nordalpen.

Himmelsleitern für Schwindelfreie

Man muss nicht in die Dolomiten reisen, um auf spektakulären Klettersteigen gen Himmel zu kraxeln! Ob historischer Via Ferrata, vertikaler Familienspaß oder Sportklettersteig mit Muskelkatergarantie – diese neun Eisenwege sind alles außer gewöhnlich:

Die Super-Ferrata: der „Sky Walk“-Klettersteig in der Steiermark

Diese Geschichte beginnt 1843, als Friedrich Simony die Randkluft des Dachstein-Gletschers mit Seil und Trittbügel entschärfte und so mit dem „Randkluftsteig“ den weltweiten Beginn der Klettersteige legte. 180 Jahre später ist der 2.995 Meter hohe Dachstein der Himmel für Klettersteiggeher. Alleine in Ramsau am Dachstein warten 22 Klettersteige darauf, erobert zu werden. Der König ist der „Sky Walk“-Klettersteig. In Falllinie führt diese Super-Ferrata extrem exponiert direkt zum Dachstein-Gipfel. Aber Achtung: mit Schwierigkeit D/E nur für Experten!

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Der „Sky Walk“-Klettersteig in der Steiermark © Raffalt

Der „Pinut“-Klettersteig in Laax: der vertikale Weg in die Erdgeschichte

Der Flimser Bergsturz – der größte alpine Bergsturz der Schweizer Geschichte – ereignete sich vor 10.000 Jahren. Der historische Klettersteig Pinut an der Südkante des Flimsersteins ist eine senkrechte Reise in die Vergangenheit. Schon 1739 wurde der mit Kletterhilfen versehene Hirtenweg schriftlich erwähnt. Der älteste Klettersteig der Schweiz wurde dann 1907 eröffnet, seit 2007 erstrahlt er in neuem Glanz. Inklusive Zustieg sind insgesamt 870 Höhenmeter zu bewältigen. Er ist auch für Anfänger und Familien mit Kindern ab zwölf Jahren geeignet.

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Der „Pinut“-Klettersteig in Laax © Philipp Ruggli

Burgfräulein, wir kommen! Drei Klettersteige führen zur Burg Laudeck

Serfaus-Fiss-Ladis ist noch viel mehr als ein Ski- und Wander-Paradies! Die drei Tiroler Bergdörfer sind auch Klettersteigland für die ganze Familie. Die Burg Laudeck thront spektakulär über den Dächern von Ladis. Die 2020 neu eröffneten Klettersteige „Quarzit Wand Burg Laudeck“ bieten drei kurze, aber spannende Routen: „Via Claudia Augusta“ (blau), „Pons Laudes Steig“ (rot) und „Laudecksteig“ (schwarz). Die Schwierigkeiten reichen von A bis D. Also Adrenalin für alle!

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Die „Quarzit Wand Burg Laudeck“-Klettersteige in Serfaus-Fiss-Ladis © Serfaus-Fiss-Ladis Marketing GmbH

Hoch hinaus: die spektakuläre Tajakante in der Tiroler Zugspitz Arena erklimmen

Die anspruchsvolle „Gratwanderung in der Senkrechten“, die über 600 Höhenmeter führt, ist ein wahrer Adrenalinkick für erfahrene Kletterer. Dieser Klettersteig im Schwierigkeitsgrad E erfordert ausgezeichnete Kondition, Trittsicherheit und Klettererfahrung. Zwischen den actionreichen Passagen bieten sich immer wieder Ruhepausen an, um den atemberaubenden Ausblick zu genießen. Mit einem örtlichen Bergführer an der Seite kann man dieses Erlebnis voll und ganz auskosten. Am besten nutzt man nachmittags die Seilbahn zur Ehrwalder Alm, wandert gemütlich zur Coburger Hütte, übernachtet dort und startet dann am frühen Morgen das Abenteuer Tajakante.

Die Tajakante in der Tiroler Zugspitz Arena © Bergsport Total

Über sieben Gipfel musst du geh’n: der „Innsbrucker Klettersteig“

Der 1986 eröffnete Klettersteig führt über sieben Gipfel der Innsbrucker Nordkette – fast 2.000 Meter über den Dächern von Tirols Hauptstadt. Entsprechend grandios ist der Tief- und Weitblick. Los geht’s von der Bergstation Hafelekar über die Seegrubenspitze, die drei Kaminspitzen und den Kemacher zum Langen Sattel. Sektion 2 verläuft dann über die Westliche Sattelspitze zur Frau Hitt. Eines der unzähligen Highlights ist die sogenannte Seufzerbrücke – eine acht Meter lange Hängebrücke.

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Der „Innsbrucker Klettersteig“ © Innsbruck Tourismus / Christian Vorhofer

Klettervergnügen an der Staumauer – am „MOBO 107“ in Zell am See-Kaprun

Wer den Schalter für den Adrenalin-Kickstarter sucht, findet ihn garantiert rund um die Hochgebirgsstauseen in Kaprun. Zwischen der Drossen- und Moosersperre führen die drei familienfreundlichen Klettersteige „Mooser-Mandl“, „Drossen-Hex“ und „Limberg-Zwerg“ hinauf zur Höhenburg. Noch nicht genug Nervenkitzel? Der Klettersteig MOBO 107 führt steil entlang der 107 Meter hohen Mooserboden-Staumauer direkt Richtung Himmel.

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Der „MOBO 107“-Klettersteig in Zell am See-Kaprun © Zell am See-Kaprun Tourismus

Der „Urgesteinsklettersteig“ im Aussichts-Reich zwischen Vorarlberg und Tirol

Die Ballunspitze ist der markante Hausberg von Galtür. Auf deren Nordseite leitet der Urgesteinsklettersteig Silvapark zum 2.671 Meter hohen Gipfel. Der abwechslungsreiche Klettersteig überwindet fast 400 Höhenmeter im Schwierigkeitsgrad B/C (zwei Stellen C/D). Er ist auch für sportliche Kinder ab zwölf Jahren geeignet. Auf der Ballunspitze angekommen, sind die weißen Gletscher der Silvretta und die schroffen Felstürme des Rätikons zum Greifen nah. 

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Der „Urgesteinsklettersteig“ zwischen Vorarlberg und Tirol © TVB Paznaun-Ischgl

Der „Panorama-Klettersteig“ – der Quickie über den Dächern von Seefeld

Nur einen halben Tag Zeit und Bock auf Klettersteig? Dann ab nach Seefeld – und zum Panorama-Klettersteig auf die Seefelder Spitze! Erst lässt man sich mit der Standseilbahn zur Rosshütte chauffieren und kraxelt dann 450 Seilmeter mit zahlreichen, teilweise recht ausgesetzten Vertikalpassagen zum Gipfel. Der Genussklettersteig hat die Schwierigkeit B/C. Dennoch sind wie immer eine komplette Klettersteigausrüstung inklusive Helm Pflicht.

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Der „Panorama-Klettersteig“ in Seefeld © Region Seefeld / Laura Zobernig

Kleines Dorf, großes Erlebnis: der Karhorn-Klettersteig in Warth-Schröcken 

Der Karhorn-Klettersteig ist eines der Bergsommer-Highlights in Warth-Schröcken am Arlberg. Er führt vom Wartherhorn-Sattel zum Karhorn-Gipfel. Hier oben auf 2.416 Metern liegt einem dann die Welt (inklusive Arlberg, Lechtal und Bregenzerwald) zu Füßen. Aber erst die Arbeit, dann die Aussicht! Der Einstieg ist dank Liftunterstützung schnell und einfach erreichbar, der Ostgrat auch für Einsteiger und Kids mit ersten Klettersteig-Erfahrungen bestens begehbar.  

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Der Karhorn-Klettersteig in Warth-Schröcken © TVB Warth-Schröcken

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